Lohnen sich Mehrwegbecher? Ist das alles wirklich nachhaltig bei dem damit verbundenen Aufwand? Was passiert wenn die Becher gar nicht genutzt werden? Das alles sind Fragen, die immer wieder aufkommen, wenn Menschen mit Mehrwegbechern in Kontakt kommen. Dieser Beitrag zeigt auf, warum alleine schon die Signalwirkung von Mehrwegbechern den Aufwand rechtfertigt.
Mehrwegbecher aus Polypropylen sind bereits ab 10 Nutzungen ökobilanziell wertvoller als herkömmliche Pappbecher mit Kunststoffbeschichtung. Das hat jetzt die neueste Untersuchung des Umweltbundesamtes ergeben. Die vorhandene Wirtschaftlichkeit von Mehrwegbechern haben wir bereits in anderen Artikeln herausgearbeitet. Dieser Beitrag setzt sich daher auf einer eher verhaltensökonomischen Metaebene mit der Thematik auseinander.
Der Mehrwegbecher als Symbol für das Bewusstsein für Ressourcen
Der Anteil von weggeworfenen Einwegbechern am gesamten Müllaufkommen in deutschen Städten und Unternehmen liegt noch nicht mal bei 1 Prozent. Dennoch sind die Debatten um den Übeltäter aus kunststoffbeschichtetem Hartpapier enorm. Es gibt mittlerweile wohl keine Stadt mehr, die sich nicht schon einmal mit alternativen Mehrweglösung beschäftigt hat. Und das ist gut so, denn Einweg- beziehungsweise Mehrwegbecher sind Alltagshelfer, die omnipräsent sind.
Dort wo Einwegbecher heute noch Symbol für eine Wegwerfgesellschaft sind, werden Mehrwegbecher zukünftig Statthalter einer ressourcenbewussten Bevölkerung sein. Deshalb können Unternehmen, die auf Mehrwegbecher für ihre Mitarbeiter setzen, auch einen entsprechend großen Einfluss haben. Der Arbeitsplatz ist schließlich der Ort, an dem Menschen mindestens ein Drittel ihres Tages verbringen, und somit viele Eindrücke und Verhaltensweisen von dort nach Hause mitnehmen.
1 Prozent der Gesamtbechermenge wird status quo durch Mehrwegbecher abgedeckt
Umgerechnet werden in Deutschland rund 1 Prozent des Becheraufkommens für Heiß- und Kaltgetränke bereits professionell mit Mehrwegbechern durch Dienstleister abgedeckt. Für die einen klingt das wenig, für andere viel. Absolut ausgedrückt, sind das circa 70 Millionen professionell gespülte Mehrwegbecher im Jahr 2018. In jedem Fall kommuniziert diese Zahl, dass der Markt noch ein enormes Wachstumspotenzial besitzt. Unsere Recherchen haben ergeben, dass bereits ein halbes Dutzend bekannter Großkonzerne in Deutschland die somit eingesparte Menge von 70 Millionen Einwegbechern verdoppeln könnte, wenn sie auf Mehrwegbecher umsteigen würden.
Diese zusätzlichen 70 Millionen hätten eine ungeheure Signalwirkung. Zum einen, weil sie zeigen, wie schnell sich die eingesparte Müllmenge vergrößern lässt. Zum anderen, weil in diesem halben Dutzend Unternehmen mehrere hunderttausend Mitarbeiter tätig sind, welche wiederum in ihrer Freizeit ihren Einfluss auf die Umwelt kritischer reflektieren werden. Denn verbringen Individuen einen Großteil ihres Tages in einem nachhaltig orientiertem Umfeld, geschieht der Sinneswandel außerhalb des Büros fast schon von alleine. Außerdem korrelieren oftmals Innovation und Nachhaltbigkeit in einem Unternehmen. Beides sind Faktoren, auf die Mitarbeiter häufig stolz sind und die sich somit auch positiv auf das Employer Branding auswirken.
Fazit: Um langfristige Ressourcenschonung umweltbewusst und wirtschaftlich in Einklang bringen zu können, bedarf es viele kleine Schritte in die richtige Richtung. Der Umstieg von Einwegbechern auf Mehrwegbechern ist genau das: ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Mit Experten wie der CupCycle GmbH gelingt dieser Schritt leichter und wirtschaftlicher als oftmals zunächst angenommen wird.