Unternehmensberatung für Mehrwegbecher; Coffee to go; Mehrweg; Pfandbecher
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Coffee to go Mehrweg; Cupcycle; Mehrwegbecher
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Die Chancen und Risiken von Mehrwegsystemen im neuen Jahrzehnt

CupCycle Prognose 2020
 
CupCycle wünscht einen frohen Start für ein gesundes und erfolgreiches, vor allem aber nachhaltiges Jahr 2020.

Unter welchem Stern steht die Mehrwegindustrie im kommenden Jahrzehnt, welche Chancen und Risiken ergeben sich für die Alternativen zu Wegwerfbechern und Einwegkonsum? Dieser Kommentar gibt eine Einschätzung zu den wesentlichen Herausforderungen der Branche.

Das Jahr 2019 war geprägt von jungen Menschenmengen, die die Straßen füllten und für eine zukunftsfähige Klimapolitik demonstrierten. Mit Greta Thunberg als Gallionsfigur zog der Klimawandel in ganz Europa Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene in die Öffentlichkeit. Dieser plötzliche Aufschrei sorgt auch heute noch sowohl für Zuspruch als auch harsches Kontra. Definitiv jedenfalls lässt sich ihm ein gesellschaftliches Umdenken als Konsequenz zusprechen.

Dieses gesellschaftliche Umdenken spiegelt sich auch in der Wirtschaft und letztlich der Nachfrage zu Alternativen für Einwegbecher wider. Dennoch blickt CupCycle als Experte für nachhaltige und langfristige Lösungen zweigeteilt auf das neue Jahrzehnt. Dieser zuversichtliche, aber gleichzeitig auch kritische Blick ist in zwei wesentlichen Gesichtspunkten begründet.

Zum ersten wären da die politischen Reaktionen auf den Volkswillen nach mehr Umweltschutz. Diese dürfen und werden wohl nicht ausbleiben. Wichtig ist jedoch, dass die Stellschrauben weder zu eng, noch zu aktionistisch gedreht werden. Anbieter und Konsumenten müssen die Chance erhalten, sich aufrichtig mit den Herausforderungen auseinander zu setzen und Lösungen finden, die realisierbar sind und langfristig anerkannt werden. Beispiele für halbgaren Umweltschutz gibt es schließlich auch im Bereich von Mehrwegsystemen. Eine ganze Reihe von Städten und Kommunen setzt hier auf Produkte aus Rohstoffen, die wissenschaftlich begründet als Etikettenschummel in der Kritik stehen. Der stetig zunehmende Druck aus der Bevölkerung darf also nicht weiterhin in teils überhasteten Entscheidungen münden, die der Umwelt eher schaden als nützen.

Die zweite Herausforderung ist die Verbesserung bestehender Lösungsansätze von Pfandsystemen für Kaffee to go. Flächendeckende Initiativen konnten sich im vergangenen Jahr stärker etablieren. Auch die individuellen Lösungen haben zugenommen, wie viele Gespräche sowie Workshops und Umsetzungen, auch durch CupCycle, belegen. Nun gilt es diese Ansätze zu vertiefen und die Nutzerzahl weiterhin zu steigern. Es ist das Eine ein breit gefächertes Netz von Teilnahmepartnern aufzubauen. Das Andere ist es die Mehrzahl der Konsumenten zum nahezu ausschließlichen Gebrauch der wiederverwendbaren Becher zu bewegen und den logistischen Aufwand dahinter zu stemmen. Automatisierung und Digitalisierung sind Hebel, die im Umweltschutz unabdingbar sein werden – auch im Bereich von Pfandbechersystemen.

Wir haben mehrere Lösungsansätze identifiziert, um nutzergerechten und gleichzeitig ehrlichen Umweltschutz mit Mehrwegbechern zu betreiben.

1. Politik und Wirtschaft müssen sich auch in Nischenthemen in den konstruktiven Dialog mit Konsumenten, Anbietern und Experten begeben, um Aktionismus vorzubeugen und vorhandene Ressourcen nicht zu verschwenden.

2. Anbieter von Kaffee to go sollten ihre bisherigen Systeme auf den Prüfstand stellen. Bei vielen Unternehmen gibt es nun einen relevanten Referenzeitraum, so dass ein erstes Zwischenfazit Aufschluss darüber geben können wie umweltfreundlich, aber auch wie wirtschaftlich ihre eingesetzten Alternativen zu Einwegbechern sind. Schließlich nützt es wenig, wenn augenscheinlich gute Lösungen vom Controlling eingestampft werden, da sie buchhalterisch wie Fässer ohne Boden daherkommen.

3. Den Konsumenten selbst ist zu raten, sich weiterhin kritisch mit ihrem Konsum auseinanderzusetzen, ohne dabei in Extreme zu geraten. Weder der ultimative Verzicht, noch das ständige Rumnörgeln an Halblösungen, helfen der Herausforderung Klimawandel gerecht zu werden. Dort wo gute Ansätze sichtbar sind, sollten Nutzer unterstützen und Feedback geben.

Alles in allem stehen die Zeichen jedoch gut, dass das neue Jahrzehnt viele Verbesserungen für Mensch und Umwelt bereithalten wird. Mit der richtigen Portion Interesse sowie Mut und Bereitschaft zur Veränderung werden Gesellschaft und Wirtschaft einige richtige Antworten auf die noch vielen Fragezeichen finden – sowohl in Nischen, als auch im großen Ganzen.