Signalwirkung von Mehrwegbechern; Mehrwegbecher Kaffee to go; Experten; Beratung
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Mehrwegbecher im Kontext globaler Megatrends

Mehrwegbecher im Kontext globaler Megatrends
 
Welche Rolle spielt der Umstieg von Einweg- auf Mehrwegbecher im Kontext aktueller Trends? Heilmittel oder Strohfeuer? Welche Lösung ist die richtige? Dieser Kommentar thematisiert die Bedeutung, als auch Chancen und Risiken im Kontext globaler Herausforderungen.

Ethical Consumption, Circular Economy und Zero Waste. All diese Schlagwörter gelten als Macrotrends der globalen Sustainability-Bewegung. Dahinter stecken übersetzt die gesellschaftliche Entwicklung zu verantwortungsbewusstem Konsum, einer langfristigen und innovativen Kreislaufwirtschaft, sowie das Streben nach einer Minimierung von Müllabfällen durch Produktion und Verpackungen. Die systematische Integration von Mehrwegbechern setzt im Grunde bei allen drei genannten Trends ein – und agiert somit als Katalysator für nachhaltiges Verhalten.

Der Mehrwegbecher selbst ist dabei nur Mittel zum Zweck - es geht um die Vision, in allen Bereichen achtsamer zu konsumieren und Müll nichtmehr billigend hinzunehmen. Der Becher ist also ein Zahnrad unter vielen, denn der simple Austausch von physischen Produkten hilft der Umwelt noch lange nicht. Schwerwiegend wären die Auswirkungen, wenn die zunehmenden Mengen an Mehrwegbechern an der Realität und somit Verwendungsmöglichkeit vorbei produziert würden. Es bedarf also einem ausgetüfteltem System, in dem jeder Becher so häufig wie möglich zur Verwendung kommt. Es muss um mehr gehen, die eierlegende Wollmichsau.

Konzepte in Wien und München als Wegweiser

Doch was genau muss so ein System abdecken, und was ist umsetzbar? In Wien wurde jüngst mit Cup Solutions die Weltpremiere von unserem Systemkonzept mit Rücknahmeautomaten für Coffee to go-Mehrwebecher im öffentlichen Raum gefeiert. Die Infrastruktur dahinter ist immens, der finanzielle Aufwand mit mehr als 450.000 € (nur für das Pilotprojekt) kein Fahrstuhlbudget, das mal eben so getätigt wird. Der Pfandbetrag wird vom Automaten via Pfandbon herausgegeben. Getreu den Anforderungen der Digitalisierung lässt sich der Pfandbetrag aber auch vom Automaten direkt auf die App laden. Perspektivisch ist dieser digitale Euro dann sofort wieder einsatzbereit fürs Speed Shopping im Internet. In Wien hat der umweltbewusste Mehrwegnutzer also von Anfang an die durch-digitalisierte Variante auf seinen Einwegbecher zu verzichten. Es bleibt spannend zu beobachten, wie die Wiener dieses Pilotprojekt akzeptieren und somit eine Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet vorantreiben werden.

Das Münchener Start-Up Recup hingegen setzt zunächst weiter auf die Strategie Klasse durch Masse. Mittels professionellem Marketing ist Recup der Gewinner in Sachen Attention Economy – dem Kampf um die schwindende Aufmerksamkeitskapazität der Konsumenten. Wirklich tief kann das mittlerweile mehr als 20-köpfige Team den Markt damit zwar noch nicht durchdringen, dennoch hat diese Strategie ihre Vorteile. Das Unternehmen, das vor kurzem seinen zweiten Geburtstag feierte, zählt mit über 2500 Ausgabestellen, sowie mehreren tausend Followern in sozialen Medien und einer bedeutenden Umsatzentwicklung als Platzhirsch für öffentliche Pfandbechersysteme im deutschen Markt. Doch auch hier wächst die Notwendigkeit, zukunftsfähige Ansätze für eine tiefere Marktdurchdringung zu entwickeln. Das Pilotprojekt „Rebowl“ jedenfalls ist ein Indiz dafür, dass in München weiter gedacht wird als nur vom Becher zum Deckel.

Fazit

Das Verlangen nach der Vermeidung von Einwegbechern, sowie die darauf antwortenden Pfandbechersysteme lassen sich in verschiedene globale Mega- und Macrotrends einordnen. Das zeugt durchaus von einem langfristigem gesellschaftlichen Interesse. Ein Wundermittel sind Mehrwegbecher per se erstmal nicht, im richtigen System erfüllen sie jedoch ihren Zweck und sind mehr als nur ein Strohfeuer im Kampf gegen Vermüllung und das Wachsen der Wegwerfgesellschaft. Welche Lösung die richtige ist, entscheidet am Ende der Konsument. CupCycle wird sich jedenfalls weiterhin auf die Lösungen für Großunternehmen fokussieren, durch die man mit bereits wenigen Projekten enorme Mengen an Einwegbechern vermeiden kann.