Dieser Kommentar von Geschäftsführer Rudolf Schnettler skizziert warum Alibi-Mehrwegsysteme keine Zukunft haben dürfen – und wie man stattdessen mit passgenauen Konzepten nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel schonen kann.
Wir leben in einer Zeit, die die Menschheit so noch nicht erlebt hat und keiner möchte, dass sich das wiederholt. In einer solchen Zeit wird uns bewusst, wie klein der Mensch mit seinen selbstgemachten Problemen ist. Erst recht, wenn ein noch kleineres Virus uns in die Knie zwingt.
Wenn uns die Pandemie eine Sache gezeigt hat, dann die, dass die Natur uns nicht braucht. Andersrum brauchen wir aber die Natur. Es kann noch so gute Konzepte für Nachhaltigkeit geben, wenn die Konsumenten und Unternehmen den Wert nicht erkennen, oder schlimmer noch absichtlich ignorieren, wird sich nichts ändern.
Noch immer verhindern Interessensgemeinschaften viel zu häufig politische Bestrebungen, einen langfristigen Wandel einzuleiten. Dabei hat die EU mit ihrem ersten Verbot von bestimmten Wegwerfplastik-Artikeln einen wirklichen Erfolg zu verzeichnen. Darauf muss aufgebaut werden! Jedoch weniger mit weiteren Verboten, sondern viel mehr mit der intrinsischen Bereitschaft von Organisationen die eigenen Prozesse und Produkte klug zu optimieren.
In einigen Jahren wird die Einstufung von Produkten nach ihren CO2 Äquivalenten der neue Standard werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Unternehmen immer mehr auf geschlossene Kreisläufe, effizienten Materialeinsatz und effektive Wiederverwertung setzen müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Das passive Anbieten von Mehrwegprodukten im Allgemeinen wird jedoch nur Geld verbrennen und letztlich auch keine Umweltverbesserung bringen. Kontraproduktiv bei einem aufrichtigen Wandel sind auch die zunehmenden Zahlen von Produkten in der Werbung, die Umweltfreundlichkeit in Sekundenschnelle suggerieren.
Eine mit Halbwahrheiten gespickte Werbung ist zum Beispiel die gebrauchte Einwegflasche aus PET, die nämlich nicht wieder zu 100% aus dem Recyclat produziert werden kann (auch hier muss neues Material auf Erdölbasis dazu gegeben werden, um die Flaschenstabilität zu erreichen).
Nicht immer ist Mehrweg der Schlüssel zum Erfolg. Kundenzentrierung per Schlaghammer hat noch nie funktioniert. Es gibt alltägliche Anwendungsfelder, die ein kompliziertes Pfandsystem (egal ob bepfandet oder nicht) zur Utopie machen. Alternativ gilt es innovative Kunststoffe zu entwickeln, die auch dann, wenn kein Mehrweg möglich ist, die Ökobilanz samt CO2-Fußabdruck maßgeblich verbessern, als herkömmliche, erdölbasierende oder auf Maisstärke basierende Kunststoffe.
Auch an diesen Lösungen arbeiten wir bei CupCycle daher mit Nachdruck, denn Nachhaltigkeit lässt sich nur ganzheitlich verstehen.
Vereinzelte, große Unternehmen haben mittlerweile erkannt, dass sie mit einem, auf das Unternehmen zugeschnittene Mehrweg-Konzept Geld sparen können – der bessere Carbon Footprint ergibt sich bei erfolgreicher Umsetzung ebenfalls automatisch.
Es wird seit Jahren angemahnt, dass es 5 vor 12 sei, die Zeit ist aber nicht stehengeblieben!
Machen Sie bei Ihrem Einkauf im Supermarkt die Augen zu und greifen blind ins Regal?
Vermutlich nicht. Auch bei dem Umstieg auf Mehrwegsysteme besteht keine Notwendigkeit für Unternehmen aus Unsicherheit oder Bequemlichkeit „blind“ eine „Schubladen“-Lösung zu implementieren. Denn es gibt nicht „die eine“ Mehrweglösung für alle Probleme. Gemeinsam aber können wir herausfinden, welcher Ansatz für Sie passt.
Wir stehen bereit und helfen Ihnen, Nachhaltigkeit nicht als Zwang, sondern als spannendes Geschäftsmodell zu verstehen!